Was ist Blauer Tee?

Haben Sie schon vom Blauen Tee gehört? In letzter Zeit weckt Anchan Tee, auch Blaue Klitorie und Blaue Schmetterlingserbse  (Clitoria Ternatea) genannt, weltweit  immer mehr Interesse. Butterfly Pea Tea, so der englische Name, ist eine alte Kräuterpflanze aus Südostasien. Die Blüte sieht nicht nur schön aus, sie hat sich in der thailändischen Medizin auch einen Namen als Heilmittel gemacht. Blätter, Blüten, Samen und Wurzeln können als Heilkräuter verwendet werden.

Eine Blüte, die seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Lehre als Heilpflanze dient, muss außergewöhnliche Eigenschaften haben. Tatsächlich gibt es jede Menge Vorteile. Aber dazu später mehr…

Beeindruckend ist zunächst die Farbe. Wenn die Blüten mit heißem Wasser aufgegossen werden, verwandelt sich das Getränk in ein wunderschönes Blau. Gibt man ein paar Spritzer Zitrone hinzu, verändert sich das Blau in ein faszinierendes Violett.

Diese Eigenschaft macht die Schmetterlingsblüte zu einer beliebten Zutat für Cocktails. Durch den wundervollen Farbwechsel sorgt die blaue Klitorie für immer mehr Aufsehen in der Szenegastronomie multinational. Vermehrte Berichterstattung der digitalen Medien sorgt für noch mehr Beliebtheit.

Der heiße oder kalte Tee ist äußerst durstlöschend, schmeckt erdig und nicht so spektakulär, wie es die berühmte Farbe vielleicht verheißen mag. Wenn Sie nun Zitronengras, Gin, weißen Rohrzucker-Sirup, Soda, Honig, Kokoswasser, kalten Kakao – ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – hinzufügen, wird Blauer Tee garantiert zu Ihrem besonderen Lieblingsgetränk.

Blauer Tee mit Gin
Blauer Tee mit Gin

Die hübsche Optik ist das eine, doch was steckt noch hinter dieser faszinierenden Blüte?

Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben wir schon die verschiedensten Teesorten kennengelernt. Kamille, Holunder, Pfefferminz, Brennnessel, Salbei und nicht zu vergessen der Grüne und Weiße Tee. Manche beruhigen den Magen, andere lindern Halsschmerzen und wieder andere helfen bei Zahnfleischentzündungen und bei anderen Wehwehchen.

Täglich ein paar Tassen Tee trinken, unabhängig der Jahreszeiten, wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus.

Menschen haben unterschiedliche Geschmäcker, dies hat mit unseren Genen zu tun. Deshalb mag der eine z. B. gerne Grünen Tee und der andere überhaupt nicht. Wir lieben Anchan Tee in allen Varianten.

Was bewirkt der Blaue Tee sonst noch?

Lesen Sie weiter und Sie werden überrascht sein, wie viele gesundheitliche Vorteile die Schmetterlingsblüte hervorbringt.

  • Stärkung des Immunsystem (hilft bei Husten, Erkältung und Asthma)
  • wirkt wie Paracetamol (es wird angenommen, dass Blauer Tee bei Senkung von Fieber hilft)
  • Stress-Abbau (eine hohe Dosierung hat eine positive und angstlösende Wirkung)
  • Entzündungshemmend (die blauen Blüten sind reich an Flavonoiden, dies sind starke Antioxidantien mit entzündungshemmenden Eigenschaften)
  • Fördert das Gedächtnis (Studien haben gezeigt, dass die Blüten das Gedächtnis und die Gehirnfunktion unterstützen. Da sie zur Erhöhung des Acetylcholins, einem Neurotransmitter, beitragen)
  • Verringert Zellschäden (die kräftige Farbe des Tees weist auf den hohen Anteil an Antioxidantien hin. Diese verringern das Risiko von Zellschäden und verlangsamen die Alterung von Haut und Haaren)
  • Hilft bei Diabetes Typ II (hemmt die Aufnahme von Glukose aus der Nahrung). Forscher beurteilten den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Anthocyanen und Typ II Diabetes, indem sie die Daten von über 200.000 Männern und Frauen untersuchten, die an langfristigen Gesundheitsstudien teilgenommen hatten. Dr. Walter Willett, Professor für Epidemiologie und Ernährung an der Harvard School of Public Health fand heraus, dass ein höherer Verzehr von Anthocyanen mit einem geringeren Risiko für Typ II Diabetes verbunden war.
  • Verbesserung der Sehkraft (die Clitoria Ternatea enthält ein Antioxidans namens Proanthocyanidin, welches die Durchblutung der Augenkapillaren verbessert, dies wiederum ist bei der Behandlung von Glaukomen, verschwommenem Sehen, Netzhautschäden und müden Augen nützlich)
  • Aphrodisierende Wirkung bei Frauen
  • Hilft bei Regelschmerzen
  • Anti-HIV-Wirkung (Butterfly Pea ist eine der wenigen Pflanzen, die Cyclotide enthalten, die in Studien eine Anti-HIV-Wirkung gezeigt haben)
  • Senkt hohen Blutdruck (Blauer Tee fördert die normale Harnausscheidung, was wiederum den Blutdruck senkt)
  • Antikonvulsivum (die Schmetterlingserbse hilft nachweislich den Schweregrad und die Belastung des Körpers durch Krämpfe zu verringern. Dies ist bei der Behandlung von Epilepsie sehr hilfreich
  • Anti-Krebs/Anti-Tumor (Die Cyclotide von Clitoria Ternatea können den Tod von Krebszellen verursachen, indem sie die Integrität der Zellmembranen stören)

Anthocyane heißt also das Zauberwort.

Blauer Tee - Anchan Tee
Blauer Tee

Was sind Anthocyane?

Anthocyane sind die stärksten Antioxidantien der Natur. Es sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die z. B. auch in Kirschen, blauen Trauben, Heidelbeeren, Acai-Beeren, Aronia und Rotkohl vorkommen. Obst und Gemüse in den Farben blau, rot, violett. Intensive schöne Farben, die den Leitsatz unterstreichen „Je farbiger, desto gesünder“.

Die Vorteile dieser blauen Magie sind nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich. Blauer Tee ist aufgrund seines hohen Gehalts an Antioxidantien auch für seine Anti-Aging-Wirkung bekannt. Dieses Super-Getränk ist auch für das Haar geeignet. Anthocyane, eine Verbindung von der bekannt ist, dass sie die Blutzirkulation im Kopf erhöht und somit für eine gesunde Kopfhaut sorgt. Die im Blauen Tee enthaltenen Flavonoide können auch die Kollagenproduktion anregen und so zur Entwicklung und Erhaltung der Hautelastizität beitragen.

Dieses koffeinfreie Kräutergetränk sieht nicht nur wunderschön aus, es hilft unserer Gesundheit und beugt der Hautalterung vor. Aus diesem Grund verwenden Hersteller die Schmetterlingsblüte auch in Kosmetika und als natürlichen Farbstoff für Lebensmittel und Textilien.

In Südostasien wird die Schmetterlingserbse als natürlicher Lebensmittelfarbstoff in der traditionellen Küche verwendet. Für viele thailändische Desserts werden die Schmetterlingsblüten ausgepresst, um ihren blauen Extrakt zu gewinnen, dann mit Kokosmilch und anderen Grundzutaten vermischt. So entstehen auf natürliche Weise viele Köstlichkeiten in den Farben blau und lila.

„Nam Dok Anchan“ ist ein erfrischendes, sirupartiges Getränk in wunderschönem indigoblau. Es besteht aus Schmetterlingsblüten, Honig und Zuckersirup.

In der burmesischen, aber auch in der thailändischen Küche werden die Blüten auch in Teig getaucht und frittiert. In der malaiischen Küche geben die Einheimischen beim Kochen von weißem Reis einige Knospen der blauen Blüte in den Topf, um dem Reis eine bläuliche Färbung zu verleihen.

Wie bereite ich Blauen Tee zu?

  • 5-10 Blüten, frisch oder getrocknet, in einer großen Tasse mit heißem Wasser übergießen
  • 10 bis 15 Minuten ziehen lassen
  • Seihen Sie die Flüssigkeit ab und entsorgen die Blüten
  • Erfreuen Sie sich an der indigoblauen Farbe
  • Fantasie walten lassen (Zitronen- oder Limettensaft und Honig hinzufügen. Die Farbe des Tees verändert sich zu einem leuchtend violett)
  • Beim Experimentieren von Cocktails den Tee erst abkühlen lassen

Kann man zu viel Anchan Tee trinken?

Der Blaue Tee enthält kein Koffein, dies schließt die Gefahr eines Koffeinschocks definitiv aus. Wie schon erwähnt, finden sich im Blauen Tee Anthocyane, die die Durchblutung des Kopfes fördern. Sein beruhigender Geschmack und sein Aroma machen diesen Super-Tee zu einem großartigen Stresskiller. Es sind keine Nebenwirkungen von Anchan Tee bekannt. Wie immer gilt auch hier, alles in Maßen. Aber wir raten den Konsum auf 2-3 Tassen pro Tag zu beschränken.

In Thailand wird das Getränk gerne beim Einchecken/Empfang in Hotels, in Spas und Massagesalons gereicht. Achten Sie mal darauf…

Wo kann ich Blauen Tee kaufen?

Natürlich gibt es diesen Tee auch bei Amazon. Über diesen Link gelangen Sie zu einer Übersicht aller Anbieter vom Blauen Tee. Viel Spaß beim Stöbern 😉

Artikel der pharmazeutischen Zeitung von 2007 über Heilpflanzen

Beitrag von Wikipedia zu Anchan und zu Flavonoiden.

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