Thailand ist bekannt für seine Gastfreundschaft und den herzlichen Service. Doch viele Reisende fragen sich: Ist es in Thailand üblich, Trinkgeld zu geben? Trinkgeld ist in Thailand eine freundliche Geste, die den Service würdigt, aber es ist nicht verpflichtend.
Gibt man in Thailand Trinkgeld?
Thailand ist nicht wie die USA oder Deutschland, wo Trinkgeld eine fest etablierte Praxis ist. Dennoch wird ein kleines Trinkgeld in vielen Situationen geschätzt, insbesondere in touristischen Gebieten. Ob und wie viel Trinkgeld angemessen ist, hängt von der Situation ab.
Wie viel Trinkgeld gibt man in Thailand?
Die Höhe des Trinkgelds variiert je nach Service. Hier sind einige Richtlinien:
- Restaurants: In gehobenen Restaurants ist ein Trinkgeld von 5–10 % üblich, falls keine Servicegebühr berechnet wird.
- Straßenstände und Garküchen: Kein Trinkgeld erforderlich.
- Taxis: Kein Trinkgeld nötig, aber aufrunden auf den nächsten 10-Baht-Betrag ist freundlich.
- Hotels: Gepäckträger und Zimmermädchen freuen sich über 20–50 Baht.
- Massagen: 50–100 Baht sind angemessen, wenn der Service gut war.
- Friseure und Beauty-Salons: 20–50 Baht als kleine Geste.
Trinkgeld im Restaurant: Servicegebühr beachten
Viele Restaurants, besonders in touristischen Gebieten, fügen der Rechnung eine Servicegebühr von 10 % hinzu. In diesem Fall ist kein zusätzliches Trinkgeld nötig. Falls keine Servicegebühr aufgeführt ist, sind 5–10 % üblich.

Muss man Taxifahrern Trinkgeld geben?
Offiziell ist kein Trinkgeld für Taxifahrer erforderlich. Die meisten Fahrgäste runden jedoch den Betrag auf, um das Wechselgeld zu erleichtern. Falls der Fahrer besonders freundlich war oder geholfen hat, kann ein kleines Trinkgeld angemessen sein.
Trinkgeld im Hotel: Wem gibt man wie viel?
In Hotels wird Trinkgeld geschätzt, besonders von:
- Gepäckträgern: 20–50 Baht pro Gepäckstück.
- Zimmermädchen: 20–50 Baht pro Tag, am besten auf dem Kopfkissen hinterlassen.
- Concierge: Falls besondere Wünsche erfüllt wurden, sind 100 Baht eine nette Geste.
Trinkgeld geben: Wer es sonst noch schätzt
- Caddys auf Golfplätzen: In Thailand sind Caddys fester Bestandteil des Golf-Erlebnisses. Üblich sind 300–500 Baht Trinkgeld pro Runde, abhängig von der Qualität des Services und der Golfplatz-Kategorie.
- Bootstouren & Ausflüge: Falls ein Guide eine private oder Gruppentour leitet, sind 50–200 Baht je nach Länge und Qualität der Tour angemessen.
- Privatfahrer & Chauffeure: Bei Tagesausflügen mit einem privaten Fahrer kann man 100–300 Baht geben.
- Lieferdienste: Essens- oder Paketzusteller freuen sich über ein kleines Trinkgeld von 20–50 Baht.
- Straßenmusiker & Künstler: Wer Straßenkünstler oder traditionelle Tänzer in Tempeln bewundert, kann eine kleine Spende (20–100 Baht) in die Sammelbox legen.
- Parkservice & Tankwarte: Falls jemand das Auto parkt oder an einer Tankstelle hilft, sind 20–50 Baht üblich.

Trinkgeld für Massagen und Wellness-Dienstleistungen
Thailand ist bekannt für seine hervorragenden Massagen. Ein Trinkgeld von 50–100 Baht wird nach einer traditionellen Thai-Massage oder einer Spa-Behandlung oft erwartet, besonders in touristischen Orten.
Digitale Zahlungsmethoden
In Thailand hat die Nutzung digitaler Zahlungsmethoden in den letzten Jahren erheblich zugenommen, und diese Entwicklung beeinflusst auch die Art und Weise, wie Trinkgeld gegeben wird.
Es durchaus üblich und einfach, bei einer Zahlung über eine App wie LINE Pay, GrabPay oder PromptPay den Betrag einfach aufzurunden, um Trinkgeld zu geben. Wenn beispielsweise ein Artikel oder eine Dienstleistung 260 Baht kostet, kann man problemlos 300 Baht überweisen. Dabei wird der überschüssige Betrag als Trinkgeld oder „Zufallsgeld“ betrachtet, das an das Servicepersonal oder das Unternehmen geht.
Auch Expats, die ein Bankkonto in Thailand haben und beispielsweise eine der gängigen QR-Code-Zahlungsmethoden wie PromptPay, LINE Pay oder TrueMoney verwenden, können den Betrag problemlos aufrunden, um Trinkgeld zu geben. Wenn du als Expat ein Bankkonto in Thailand hast, kannst du diese Zahlungsmethoden genauso nutzen wie Einheimische. Du scannst einfach den QR-Code des Verkäufers oder Dienstleisters und gibst den gewünschten Betrag ein.

Kein Trinkgeld in Satang-Münzen geben
Satang-Münzen (1, 5, 10, 25 oder 50 Satang) haben einen sehr geringen Wert und werden im Alltag kaum genutzt. Trinkgeld in Form von Satangs kann als unhöflich oder gar beleidigend empfunden werden, da es den Eindruck erweckt, dass man den Service nicht wertschätzt. Es ist daher besser, aufrundende Beträge in ganzen Baht (z. B. 20 oder 50 Baht) zu geben.
Warum geben Thais selbst oft kein Trinkgeld?
In der thailändischen Kultur gibt es kein tief verwurzeltes Trinkgeldsystem. Ein Lächeln und eine höfliche Geste sind oft genauso wertvoll. In touristischen Gebieten hat sich das Geben von Trinkgeld jedoch etabliert.
Die Geschichte des Trinkgeldes
Der Begriff „Trinkgeld“ im Deutschen hat seinen Ursprung im Englischen, wo „tip“ verwendet wird. Der Begriff „tip“ wird oft als Abkürzung für „To Insure Prompt Service“ (dt. „Um schnellen Service zu sichern“) erklärt.
Historisch gesehen war es eine gängige Praxis, dass Gäste im 17. Jahrhundert in England das Personal mit kleinen Geldbeträgen bezahlten, um deren Aufmerksamkeit und schnellen Service zu erhalten. Diese Theorie hat jedoch keine eindeutige Bestätigung und wird von vielen Historikern als ein modernes Missverständnis betrachtet, da die Verwendung des Begriffs „tip“ bereits vor dieser Theorie im 17. Jahrhundert auftauchte.
In Deutschland wurde das Trinkgeld als „Trinkgeld“ bezeichnet, weil es ursprünglich ein Betrag war, der den Dienstleistern (wie z. B. Wirtshäusern oder Gaststätten) gegeben wurde, um ihnen bei der Beschaffung von Getränken oder Speisen zu helfen – und zwar als zusätzliche Anerkennung für ihre Arbeit. Der Name hat seinen Ursprung in der alten Tradition des Trinkens und Gastgeberschaft, da der „Gast“ als Zeichen seiner Wertschätzung für den Service dem Wirt zusätzliches Geld „für den Trank“ gab. Diese Tradition hat sich im Laufe der Zeit zu dem modernen Konzept des Trinkgeldes entwickelt.
Historischer Hintergrund des Trinkgeldes
Antikes Griechenland und Rom: Die Praxis, für gute Leistungen extra zu bezahlen, ist bereits in der Antike bekannt. Im alten Griechenland und Rom war es üblich, Sklaven, Diener und Arbeiter für außergewöhnlichen Service mit kleinen Geldbeträgen oder „Pompae“ (Geschenken) zu belohnen. In Rom war es zudem üblich, den Gastronomen oder Gastwirten Trinkgelder zu geben, um guten Service zu erhalten.
Mittelalter: Im Mittelalter wurde es in Europa üblich, Handwerkern, Dienern und Gastwirten zusätzliches Geld als Anerkennung für außergewöhnlichen Service zu geben. In dieser Zeit hatte das Trinkgeld jedoch noch nicht die gleiche Form wie heute, sondern war mehr eine Belohnung für Gastfreundschaft und das sichere Anbieten von Lebensmitteln und Getränken.
17. Jahrhundert (England): Die früheste bekannte Verwendung des Begriffs „tip“ (in Verbindung mit Trinkgeld) findet sich im England des 17. Jahrhunderts, als die Praxis des Trinkgeldgebens populär wurde, um den Service von Dienern, Kellnern und anderen Dienstleistern zu fördern. In dieser Zeit waren es vor allem die Wohlhabenden, die Trinkgeld gaben, um bevorzugt behandelt zu werden. Auch hier geht die Theorie, dass „tip“ eine Abkürzung für „To Insure Prompt Service“ ist, auf diese Zeit zurück, wobei der Begriff „tip“ jedoch schon vorher in Gebrauch war.
18. Jahrhundert (Europa und Amerika): Im 18. Jahrhundert verbreitete sich das Trinkgeldsystem weiter, insbesondere in Europa und in den neuen amerikanischen Kolonien. In dieser Zeit war es eine gängige Praxis, den Personal in Gaststätten, Hotels und sogar in Poststationen mit Trinkgeld zu versehen. Die soziale Stellung und die Art des Service beeinflussten den Betrag des Trinkgeldes. In der Regel gaben die Gäste dem Personal einen kleinen Betrag, um die gute Arbeit zu würdigen und möglicherweise einen besseren Service zu erhalten.
19. Jahrhundert (USA und Europa): Die Praxis, Trinkgeld zu geben, setzte sich weltweit weiter durch, insbesondere in der oberen Mittelklasse, die durch den wachsenden Tourismus und die Verbesserung von Hotel- und Restaurantservices zunehmend an Bedeutung gewann. Im 19. Jahrhundert begannen auch die Vereinigten Staaten, Trinkgeld als festen Bestandteil der Dienstleistungskultur zu etablieren, besonders bei Taxis, Kellnern und Hotelpersonal.

Trinkgeld und seine Entwicklung in der modernen Zeit
Im 20. Jahrhundert hat sich das Trinkgeld als fester Bestandteil der Serviceindustrie in vielen Ländern etabliert, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie. Es wurde auch zunehmend als Teil des Einkommens von Dienstleistern angesehen, da das Gehalt vieler Angestellter in Serviceberufen häufig niedrig ist und das Trinkgeld als eine wichtige Einkommensquelle fungiert.
Interessante Fakten zum Trinkgeld
Betragskultur: In den USA ist es üblich, etwa 15-20% des Rechnungsbetrags als Trinkgeld zu geben, während in Europa kleinere Beträge üblich sind, die oft nur 5-10% betragen.
Verschiedene Praktiken weltweit: In manchen Ländern, wie z. B. Japan oder Südkorea, wird Trinkgeld eher als unhöflich angesehen, während es in vielen westlichen Ländern wie den USA oder Kanada eine wichtige soziale Geste ist.
Gesetzgebung: In einigen Ländern ist die Höhe des Trinkgeldes gesetzlich festgelegt oder es gibt eine Servicegebühr, die bereits auf der Rechnung enthalten ist.
Fazit
Trinkgeld ist in Thailand nicht verpflichtend, aber gern gesehen. Wer guten Service erlebt, kann mit kleinen Beträgen seine Wertschätzung zeigen. Besonders in touristischen Gebieten wird Trinkgeld erwartet, während es in lokalen Restaurants oder bei Straßenverkäufern unüblich ist.
Letztlich steht es jedem selbst frei, wie viel Trinkgeld er gibt. Es gibt keine festen Regeln oder Verpflichtungen, und die Höhe des Trinkgeldes hängt ganz von der eigenen Zufriedenheit mit dem Service ab.